Original: Mensch (Herbert Grönemeyer) [2002]
Cover: Mensch (Englisch) (Herbert Grönemeyer) [2011], übersetzt von H. Grönemeyer
Momentan ist richtig,
momentan ist gut.
Nichts ist wirklich wichtig,
nach der Ebbe kommt die Flut.
|
Every second has a
reason
as the time slides
away,
changing with the
season,
just to get me
through the day.
|
Am Strand des Lebens,
ohne Grund, ohne Verstand,
ist nichts vergebens,
ich bau' die Träume auf den Sand.
|
No need to be final,
I put my thoughts on
hold.
Daydreams at the
water
as the tide ebbs and
flows.
|
Und es ist, es ist okay,
alles auf dem Weg.
Und es ist Sonnenzeit,
unbeschwert und frei.
|
And it's, it's all
okay.
Take it day by day.
This is summertime,
nothing across my
mind.
|
Und der Mensch heißt Mensch,
weil er vergisst, weil er verdrängt,
und weil er schwärmt und stählt,
weil er wärmt, wenn er erzählt.
Und weil er lacht, und weil er lebt,
du fehlst.
|
As man, kind man,
we forgive and understand.
We dance into the storm
and keep hurt from our home.
'Cause we are, 'cause we live,
you I miss.
|
Das Firmament hat geöffnet,
wolkenlos und ozeanblau.
Telefon, Gas, Elektrik,
unbezahlt, und das geht auch.
|
Skies blue, wide and
open,
not a shade or trace
of grey.
Telephone, gas,
electric
unpaid, what can I
say.
|
Teil' mit mir deinen Frieden,
wenn auch nur geborgt,
ich will nicht deine Liebe,
ich will nur dein Wort.
|
Let us share the
silence,
what on earth can
occur.
I'm not looking for
commitment,
just give me your
word.
|
Und es ist, es ist okay,
alles auf dem Weg.
Und es ist Sonnenzeit,
ungetrübt und leicht.
|
And it's, it's all
okay.
Take it day by day.
This is summertime,
nothing across my
mind.
|
Und der Mensch heißt Mensch,
weil er irrt und weil er kämpft,
und weil er hofft und liebt,
weil er mitfühlt und vergibt.
Und weil er lacht, und weil er lebt,
du fehlst.
Oh, weil er lacht, weil er lebt,
du fehlst.
|
As man, kind man,
we forgive and
understand.
We dance into the
storm
and keep hurt from
our home.
'Cause we are,
'cause we live,
you I miss.
'Cause we are,
'cause we live,
you I miss.
|
Es ist okay,
alles auf dem Weg.
Und es ist Sonnenzeit,
ungetrübt und leicht.
|
It's all okay.
Take it day by day.
This is summertime,
nothing across my
mind.
|
Und der Mensch heißt Mensch,
weil er vergisst, weil er verdrängt,
und weil er schwärmt und glaubt,
sich anlehnt und vertraut.
Und weil er lacht, und weil er lebt,
du fehlst.
|
As man, kind man,
we forgive and
understand.
We dance into the
storm
and keep hurt from
our home.
'Cause we are, 'cause
we live,
you I miss.
|
Oh, es ist schon okay,
es tut gleichmäßig weh.
Es ist Sonnenzeit,
ohne Plan, ohne Geleit.
Und der Mensch heißt Mensch,
weil er erinnert, weil er kämpft,
Und weil er hofft und liebt,
weil er mitfühlt und vergibt.
Und weil er lacht, und weil er lebt,
du fehlst.
Oh, weil er lacht, weil er lebt,
du fehlst.
|
It's all okay.
The pain is fading away.
This is summertime,
nothing on my mind.
As man, kind man,
we forgive and
understand.
We forget and we
deny,
we lose and still we
try.
'Cause we are,
'cause we live,
you I miss.
'Cause we are,
'cause we live,
you I miss.
|
Hierzu ein Ausschnitt aus der RP-Online-Rezension zu seinem englischen Album "I walk", auf dem dieses Lied erschienen ist:
Im Englischen allgemeiner
Vielleicht kann man also zusammenfassen: Grönemeyer auf Englisch ist allgemeiner, dabei war seine Stärke stets das Subjektive. Im Spätwerk wurde er gar zum Seelendichter – "Mensch" ist längst so etwas wie das alternative Lied der Deutschen. Die Auftaktverse dieser Verlustanzeige – "Momentan ist richtig / Momentan ist gut" – sind in ihrer Prägnanz schlichtweg genial. Die Übersetzung fällt hingegen ab: "Every second has a reason / As the time slides away". Diesem Song wurde geradezu das Herz herausgerissen, der die Zeile, auf die alles zuläuft, dieses "Du fehlst" nämlich, lautet hier: "You I Miss". Grönemeyer würde nie "Ich vermisse dich" singen, nie und nimmer. Grönemeyer – der Grönemeyer jedenfalls, mit dem man die vergangenen 30 Jahre verbrachte – sind selbstverständlich "Du fehlst", und das auch erst, nachdem er sich mehrere Strophen lang vorgetastet hat zu diesem Geständnis-Konstrukt.
Der englische Grönemeyer ist ein Interpret, ihn umgibt Mittelbarkeit. Man kennt und schätzt ihn aber als Prediger, Dozierer und Stammler. Man schaute nicht auf zu ihm, sondern herüber: gleiche Ebene, Kumpeltyp. Auf "I Walk" wirkt er fremd wie ein verkleideter Freund. Und bei der Gelegenheit fällt auf, wie schön es vorher mit ihm war.
Zum Glück geht es gut aus, am Schluss zwinkert Grönemeyer dem Hörer zu. Er bringt noch einmal die englische Version seines größten Hits, es singt sie im Duett mit Bono von U2. Grönemeyer knödelt. Bono gleitet im Tiefflug durch das Stück. Es ist ein Wettrennen zwischen Mercedes 200 D und Lamborghini. Man schmunzelt. Und obwohl Grönemeyer den Text komplett übersetzte, fasste er den Titel nicht an. Er lautet weiterhin "Mensch".
Quelle
Quelle
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen